Bericht Rimfire Benchrest Europameisterschaft und Welt Cup
Ruutikangas / Finnland
Hattert / Rheinland-Pfalz
Die Schützinnen und Schützen des Deutschen Benchrest Verbandes haben vom 10.08. bis 15.08.2025 an der Europameisterschaft und dem Welt Cup im Kleinkaliber Benchrest Schießen in Finnland teilgenommen. Für Deutschland sind 2 Schützinnen und 7 Schützen in der Einzelwertung angetreten, welche auch in 3 Teams gewertet wurden.
Der Deutsche Benchrest Verband ist besonderes Mitglied im Deutschen Schützenbund und führt jährlich eine nationale Qualifikation durch, um festzustellen welche Schützinnen und Schützen auf internationale Wettkämpfe entsendet werden.
Beim Kleinkaliber Benchrestschießen wird im Sitzen auf eine Distanz von 50 Metern mit hochpräzisen Gewehren geschossen. Das Kaliber .22 lfB entspricht dem gleichen wie im Biathlon. Die zu schießende 10 hat eine Größe von 6 mm und das sogenannte „X“, ein Sonderpunkt zur 10, hat einen Durchmesser von 0,6 mm. Die Zielscheibe hat 25 Wertungsziele und 10 Probeziele und muss in 20 Minuten beschossen werden. Der Wind spielt bei dieser geforderten Präzision eine große Rolle. Um den Wind visuell darstellen zu können, werden auf den 50 Metern bis zum Ziel sogenannte Windfahnen aufgestellt. Mit diesen 6 bis 7 Windfahnen soll der Wind „lesbar“ gemacht werden. Die Herausforderung beim Benchrestschießen ist, bei jedem Schuss, den Wind in Stärke und Richtung zu lesen und die hierdurch entstehende Abweichung des Geschosses zu berechnen.
Der Wettkampf in Finnland war eine Doppelwertung. Zum einen wurde die Europameisterschaft unter allen gemeldeten europäischen Ländern und zusätzlich noch eine internationale Welt Cup Wertung ausgeschossen. Begonnen hat der Wettkampf mit 2 Trainingstagen um die Anlage und die Windverhältnisse kennen zu lernen. Nach dem zweiten Trainingstag stand fest, dass für den finnischen Wind „Nerven wie Drahtseile“ benötigt werden. Eine Abweichung zum „X“ von 4-5 Millimeter war keine Seltenheit. Aufkommende Windböen von 45 – 50 km/h am Donnerstag und Freitag erschwerten die Bedingungen zusätzlich.
Nach den beiden Trainingstagen folgten 3 Wettkampftage mit je einer Disziplin. Die Disziplinen unterscheiden sich hauptsächlich durch das Gewicht des Gewehres. Es werden die Disziplinen internationaler Sporter mit 3855 Gramm, Light Rifle mit 4762 Gramm und Heavy Rifle mit 6803 Gramm geschossen.
Nach den drei Wettkampftagen stand fest, dass die deutsche Mannschaft, bestehend aus Andreas Marth aus Nidda, Oliver Schneider aus Hattert und Sebastian Paul ebenfalls aus Hattert auf einen erfolgreichen Wettkampf zurückblicken konnten. Die Mannschaft holte Bronze in der Disziplin Light Rifle im Welt Cup und zweimal Silber in der Disziplin Heavy Rifle in der Europameisterschaft und im Welt Cup. Zudem konnte Sebastian Paul sich die Bronzemedaille in der Einzelwertung Europameisterschaft und einen erfreulichen Platz 4 im Welt Cup in der Disziplin Heavy Rifle sichern. Paul betonte seine gute Vorbereitung zusammen mit dem deutschen Munitionshersteller RWS aus Fürth. „Das hat mir die nötige Sicherheit gegeben!“
Die beiden Schützen aus Hattert im Westerwald sind Mitglieder des örtlichen Schützenverein 1970 e. V. Hattert und sind dankbar für die Trainingsmöglichkeiten in Ihrem Verein. Das wöchentliche Training und die nationalen und internationalen Wettkämpfe müssen auch von den Familien unterstützt werden. „Ohne den Rückhalt zuhause ist dieser Sport so nicht möglich!“ betonen die beiden Westerwälder.
Weitere Informationen zum Benchrest Sport im Kleinkaliber und Großkaliber können auch unter www.benchrest-germany.de eingesehen werden.