…Begonnen haben wir 2021 mit einer Befragung der Ratsmitglieder und der Vorsitzenden der Vereine. Darauf folgte eine Onlinebefragung, an der sich alle Bürger*innen beteiligen konnten. Dabei kamen einige interessanten Ergebnisse zustande, die durch Dr. Zimmer am 12. Juli 22 bei einer Dorfversammlung im Detail vorgestellt wurden. Es war auch eine der ersten Bürgerversammlungen, an der die neue Verbandsbürgermeisterin Greis teilgenommen hat.
Zahlreiche Themen wurden durch die anwesenden Bürger*innen diskutiert. Begonnen bei der Schaffung eines Rad- und Wanderweges durch die Ortsteile, der Gestaltung der ruhenden Friedhöfe ggf. mit einer Möglichkeit der Baumbestattung, Überlegungen hinsichtlich der zahlreichen Inseln im Dorf sowie eines Blumen- und Kräuterdorfes. Weitere Fragen waren u.a.: Wie kann man in Zukunft regenerative Energie für unseren Ort besser nutzen? Besteht die Möglichkeit, Wind-, Solar- oder Wasserkraft zu nutzen? Wie können die Jugendlichen in das Dorfgeschehen besser eingebunden werden? Besteht die Möglichkeit, einen Jugendraum zu schaffen?
Nach einer sachlichen und anregenden Diskussion wurde beschlossen, dass die Themen in verschieden Arbeitsgruppen aufgeteilt werden sollen. In den einzelnen Gruppen muss dann auch immer ein/e Kümmerer:in gefunden werden, der/die die Ideen sammelt und am Ende wieder in den Prozess der Dorfmoderation einspeist.
Folgende Themenschwerpunkte wurden bei der Bürgerversammlung festgelegt, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu haben:
Thema Wanderwege/Ortsbild/Gehwege/Blumen und Kräuterdorf
Hier sollen Vorschläge erarbeitet werden, wie ein Wander-/Radwanderweg zwischen den Ortsteilen und rund um die Gemarkung Hattert entwickelt werden kann. Darüber hinaus sollten auch Ideen entwickelt werden, wie sich unser gesamtes Ortsbild verbessern kann („Blumen- und Kräuterdorf“ – Neugestaltung der Verkehrsinseln, Patenschaften für die Inseln).
Mittlerweile wurde das Gasthaus Weyer von der Gemeinde gekauft. Es hat sich zu dem lange vermissten kulturellen Mittelpunkt entwickelt und wird zunehmend erfolgreich betrieben. Heute geht es z.B. um die Frage der Gestaltung und des Betriebs eines Biergartens.
In zwei Ortsbegehungen in diesem Jahr wurden Schwachstellen, aber auch Höhepunkte (z.B. die schöne Aussicht auf den Hatterter Grund von der Hochmulde aus) ermittelt.
U.a. wird das Aufstellen von Basketballkörben am Kirmesplatz in Oberhattert, die Errichtung von Sitzmöglichkeiten am Spielplatz, oder die Erneuerung der Bank am Otto-Steg diskutiert, sowie der Barrierefreie Übergang vom Otto-Steg, der Steg dient ja auch als Schulweg und Weg zum Friedhof wie auch zum Wandern.
Zur Überwindung von Gefahrenstellen und barrierefreien Möglichkeiten wurde entlang von Wegen und Straßen gesucht, so etwa am Nadelöhr, der engen Straßenführung Hauptstraße/Einmündung Kirchstraße. Dabei gibt es nicht immer einfache Lösungen: Das Absenken der Bordsteine kann bei Hochwasser zu schädlichen Folgen führen, etc. An einem Modell für die Übernahme von Patenschaften für die Verkehrsinseln wird gearbeitet.
Weiter wurde angeregt, ob es nicht möglich sei, an der Bahnstecke zwei oder drei Dauerparkplätze anzulegen. Mit der Bahn wurde das Thema angesprochen, ist aber ein schwieriges Thema, da sich alle in Frage kommenden Grundstücke/ Flächen in Privatbesitz befinden.
Zum alljährlichen Kontrollieren und Säubern der Vogelnistkästen außerhalb des
Dorfbereiches wurde sich getroffen und gleichzeitig Gedanken gemacht, diese
ehrenamtliche Aufgabe in weitere Hände zu legen.
Friedhöfe
Hier mussten Ideen entwickelt werden, wie die Weiterentwicklung der ruhenden Friedhöfe begleitet werden kann. Was ist möglich, was ist sinnvoll?
Z.B. wurde über die Glocke diskutiert. Aus statischen Gründen konnte die ursprüngliche Idee der Nutzung der Glocke von der evangelischen Kirche Kleeberger Weg doch nicht in Frage. Die bestehende Friedhofsglocke könnte jedoch in einem modernen Holzturm aufgestellt werden. Vielleicht im Zentrum eines modernen Memoriamsgarten? Die Errichtung eines Memoriamsgartens wird gewünscht, dazu liegt Plan- und Prospektmaterial vor. Das wäre ein Projekt was Zeitnah umgesetzt werden könnte.
Jugend
Die AG läuft. Für den Jugendraum wurde sich Unterstützung durch das Jugendzentrum Hachenburg eingeholt auf personeller und mittels Ideenwerkstatt. Der Junggesellenverein stellt Geldmittel für den Jugendraum zur Verfügung zur Anschaffung eines Billardtisches. Ferner sollen ein bis drei Jugendliche eine Fortbildung zum Thema, Leiter eines Jugendraumes‘ besuchen. Bei Fragen aus anderen Arbeitsgruppen, die die Jugendliche betreffen, z.B. Basketballkörbe auf zu stellen, wird sich mit der AG Jugend kurzgeschlossen.
Energie
Wie kann Hattert zu einem klimaneutralen Ort entwickelt werden, wo ist es sinnvoll Windräder oder Photovoltaikanlagen einzusetzen, ist es möglich ein Blockheizkraftwerk zu integrieren, Wasserkraft zu nutzen und welche alternativen Möglichkeiten zur Energiegewinnung gibt es darüber hinaus noch?
Geld konnte schon dadurch eingespart werden, dass Straßenbeleuchtung bereits komplett auf LED umgerüstet ist. Die angeschaffte Beleuchtung im Hanggarten und vor den Helten wird nachts automatisch auf 40 % der Leistung reduziert, genau wie an den neuen Bushaltestellen. Der Kindergarten und das Mehrzweckgebäude wurden komplett auf LED und nach Arbeitsstättenrichtlinien umgestellt, das Feuerwehrhaus und die Sporthalle sind zu 90% umgerüstet, auch hier geht die Entwicklung sukzessive auf 100% LED. Auf dem Kindergarten befindet sich eine PV-Anlage. Für die Eigennutzung tagsüber kann so einiges an Kosten gespart werden, für Herd, Spülmaschine, Waschmaschine und Trockner. In der Sporthalle und der Hauptstr. 22 befinden sich Solaranlagen für die Warmwassererzeugung. Derzeit werden Angebote eingeholt für die Installation einer PV Anlage auf dem Dach des Gasthaues und für das Austauschen von Straßenbeleuchtungsleuchten auf regelbare LED mit Leistungsreduzierung in den Nachstunden. Hierzu ist es erforderlich den CO² Minderungsfaktor zu errechnen. Zur Kostenreduzierung für die Gemeinde hoffen wir auf Förderung durch das Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) Anfang November haben wir das Angebot der Energieagentur RLP wahrgenommen und uns gemeinsam eine Liegenschaft der Ortsgemeinde unter dem Gesichtspunkt Energetische Sanierungsberatung intensiv angeschaut. Der Abschlussbericht der Energieagentur RLP im Rahmen des Kommunalen Klimapaktes steht noch aus.
Rund 30 Aktive haben sich in den verschiedenen Arbeitsgruppen engagiert. Es besteht immer noch der Wunsch, dass noch weitere Interessierte bei den Gruppen dazu kommen, die bei den einzelnen Themen mitarbeiten möchten. Gerne kann man/frau sich einfach bei der Gemeindeverwaltung, telefonisch, per Mail oder direkt in der Sprechstunde, melden. Wir freuen uns nach wie vor auf möglichst viele Unterstützer*innen.
Im Vorjahr wurde auch die gemeinsam mit der Verbandsgemeinde erstellte und kostenfreie App für die Ortsgemeinde Hattert vorgestellt. In der App, kostenlos im Appstore herunterladbar, werden Informationen rund um unsere Gemeinde eingestellt. Einfach eine Mail an gemeinde@hattert.de mit Texten, Fotos, Terminen, Veranstaltungen, etc. schicken und wir veröffentlichen die Daten zeitnah in der App. hattert.orts.app/app.
Im nächsten Jahr wird es noch verschiedene Arbeitsgruppentreffen und im ersten Quartal des Jahres eine Vorstellung der bisherigen Ergebnisse im Gemeinderat geben. Auf Basis der Ergebnisse aus der Dorfmoderation wird seitens Dr. Zimmer das Dorferneuerungskonzept erstellt. Quasi ein Leitfaden für unsere gemeinsame dörfliche Entwicklung in den nächsten Jahren. Sollen aus unseren vielen Ideen konkrete Maßnahmen werden, müssen sich dafür Kümmerer:innen finden und sie müssen kalkuliert werden. Diese Planleistungen für öffentliche/private Investitionen, mit unserer Unterstützung von unserem Dorfmoderator ermittelt, dienen schließlich auch als Grundlage für mögliche staatliche Förderungen. Nach den Einschränkungen durch Corona im Jahr 2020 und 2021 sind wir nun auf dem Weg von langen, ausführlichen Gesprächen und Diskussionen zu den verschiedenen Themen und es zeigen sich kleine und größere Schwerpunkthemen auf. Für die zurückliegende Arbeit der Arbeitsgruppen möchten wir uns sehr bedanken.